Agrotech Valley

BioFortiSe – Biofortifikation von Äpfeln mit Selen zur Verbesserung der Fruchtqualität, der Lagerfähigkeit und des gesundheitlichen Wertes (Sondierungsphase)

Leiter

Prof. Dr. Diemo Daum

Projektstart

01.04.2017

Projektende

31.03.2020

Status

Abgeschlossen

Kurzfassung:

Während der zweijährigen Machbarkeitsphase des Projektes sollen eine Verfahrenstechnik zur Biofortifikation von Äpfeln mit Selen und hierfür geeignete Blattdünger-Prototypen entwickelt sowie eine geeignete Markteintrittsstrategie für solche Produkte vorbereitet werden. Im Zuge der geplanten Untersuchungen soll außerdem geklärt werden, welchen Einfluss unterschiedliche methodische Ansätze der Se-Blattdüngung auf den Ertrag und innere und äußere Qualitätsmerkmale von Äpfeln haben. Neben üblichen vermarktungsrelevanten Fruchtparametern wie z. B. Ausfärbung, Fruchtfleischfestigkeit sowie Zucker- und Säuregehalt sollen auch Auswirkungen auf den Geschmack und das Aroma der Früchte geprüft werden. Ein weiteres Augenmerk liegt auf wertgebenden sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und der antioxidativen Aktivität. Ferner ist beabsichtigt zu klären, ob die Se-Biofortifikation zur Verminderung der Anfälligkeit von Äpfel gegenüber relevanten pilzlichen Krankheitserregern beitragen kann und auf diesem Weg die Haltbarkeit während der Lagerung positiv beeinflusst. Gegebenenfalls sollen auch Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Lagerfäulen und dem Phenolprofil der Früchte geprüft werden.Beschreibung des anvisierten Produktes und seiner Anwendung beim Kunden: Äpfel sind im Anbau und Konsum die bedeutendste Obstart in Deutschland. Auf rund 44 % der Obstanbaufläche wachsen Äpfel und pro Kopf werden jährlich rund 26 kg von dieser Frucht verzehrt (Breitenfeld 2013). Im Rahmen des geplanten F&E-Projektes wird beabsichtigt, einen neuen Ansatz zur Verbesserung der Fruchtqualität und Lagerfähigkeit von Äpfeln zu entwickeln, der gleichzeitig zu einem verminderten Einsatz an synthetischen Pflanzenschutzmitteln im Apfelanbau und damit zu geringeren Rückstandsbelastung der Erzeugnisse beitragen könnte. Der vorgesehene Verfahrensansatz basiert auf der sogenannten agronomischen Biofortifikation mit Selen (Se): Durch gezielte Applikation von selenhaltigen Düngern sollen Apfelbäume in die Lage versetzt werden, den im Boden nur limitiert verfügbaren Mineralstoff vermehrt aufzunehmen und auf natürliche Weise in den Früchten anzureichern. Obgleich Se für höhere Pflanzen kein essentielles Element darstellt, kann es sowohl über Wurzeln als auch über oberirdische Pflanzenteile absorbiert und anschließend durch Einbau in Aminosäuren in den pflanzlichen  Stoffwechsel integriert werden (Winkel et al. 2015). In Ländern mit geringen pedogenen Se-Gehalten, zu denen Deutschland und weite Gebiete Europas zählen (Poňavič und Scheib 2014), lässt sich durch Se-Biofortifikation von Nahrungspflanzen die Selenversorgung der Bevölkerung nachhaltig verbessern, wie langjährige Erfahrungen in Finnland zeigen (Alfthan et al. 2015). Für die angestrebte Innovation stellt die Anreicherung des Mikronährstoffs im Ernteprodukt allerdings nur ein Teilaspekt dar. Im Fokus stehen darüber hinaus verschiedene nützliche Wirkungen von Selen auf die Pflanzen selbst, über die jüngst in der Literatur berichtet wird.     

Projekt-Link

https://www.hs-osnabrueck.de/forschung/recherche/forschungsprojekte/az-item/biofortise-biofortifikation-von-aepfeln-mit-selen-zur-verbesserung-der-fruchtqualitaet-der-lagerfaehigkeit-und-des-gesundheitlichen-wertes-sondierungsphase/

Keywords

Fruchtqualität, Apfel
Biotechnologie

Projektträger

BMBF-Fachprogramme

Partner